Das Mamma-Karzinom wird nicht selten bereits bei Frauen im reproduktionsfähigen Alter diagnostiziert. Erfreulicherweise sind die Überlebensraten von Brustkrebs heute so gut, dass die Umsetzung des Kinderwunsches nach abgeschlossener Behandlung an Bedeutung gewonnen hat. Dieses Thema muss sinnvollerweise vor der Therapie thematisiert werden, da die verwendeten Chemotherapeutika die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Man unterscheidet hormonabhängige von hormonunabhängigen Tumoren. Bei hormonabhängigen Tumoren erfolgt nach der Chemotherapie über mehrere Jahre eine antihormonelle Nachbehandlung, so dass auch dadurch die natürliche Fruchtbarkeit abnimmt. Bei einem hormonunabhängigen Tumor steigt das Risiko für eine erbliche Komponente, die mit einem erhöhten Risiko für Eierstockkrebs einhergeht. Eine Schwangerschaft nach überstandener Brustkrebserkrankung hat keine negativen Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf.
Eine Möglichkeit, die Entscheidung der Patientin nach dem Beratungsgespräch hinsichtlich der fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen zu erleichtern, stellt das hier verlinkte „Decision Aid“ dar.
Es handelt sich um ein von Psychologinn/en, Psychotherapeutinn/en und Reproduktionsmedizinerinne/n entwickeltes digitales Hilfsmittel bei der Entscheidungsfindung.