Durch die Anwendung von sogenannten Gonadotropin-Releasing-Hormone Agonisten (GnRHa) wird eine „Ruhigstellung“ der Eierstöcke während der Chemotherapie erreicht, durch die man sich einen Schutz der Eierstöcke erhofft. Momentan ist allerdings unklar, über welchen Mechanismus dieser Einfluss erreicht werden könnte.

Nach der heutigen Studienlage vermutet man, dass die Gabe von GnRHa (z.B. als monatliche Spritze) beginnend kurz vor und fortgesetzt während der Chemotherapie das Risiko für das vorzeitige Erlöschen der Eierstockfunktion reduziert.

Allerdings bedarf es weiterer Studien, um zu prüfen, ob dieser Effekt wirklich besteht und ob ein möglicher positiver Einfluss auf die Eierstockfunktion langfristig nachweisbar ist.

Aufgrund dieser Unklarheiten sollte, wenn gewünscht und möglich, die Gabe eines GnRHa nicht alleinig durchgeführt sondern mit einer anderen fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahme kombiniert werden.

Detaillierte Ausführungen sowie ein Literaturverzeichnis finden Sie im FertiPROTEKT-Buch „Indikation und Durchführung fertilitätsprotektiver Maßnahmen bei onkologischen und nicht-onkologischen Erkrankungen“, 2. überarbeitete Auflage 2020, das von Mitgliedern des FertiPROTEKT Netzwerk e.V. geschrieben wurde und kostenfrei verfügbar ist.