Erkrankungen

deren Behandlung mit einer Einschränkung der Fruchtbarkeit einhergehen kann

Einige Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Krebs- oder anderen schwerwiegenden Erkrankung, die eine Chemotherapie oder Strahlentherapie erfordert. Eine solche Behandlung kann in manchen Fällen zu einer Einschränkung oder sogar dem Verlust der Fruchtbarkeit (Fertilität) führen.

Das Risiko für eine Schädigung der Fertilität hängt von vielen Faktoren – insbesondere von der Art der Chemotherapie bzw. der Strahlendosis sowie bei Frauen von deren Alter – ab. Bei sehr empfindlichen Krebszellen wird meist eine weniger starke Chemotherapie verwendet. Je jünger eine Frau zum Zeitpunkt der Therapie ist, desto niedriger liegt das Risiko für eine Schädigung der Fruchtbarkeit.

Aus diesen Gründen ist die Risikobeurteilung für die Schädigung der Fertilität nicht pauschal möglich. Sie muss immer individuell in Abhängigkeit von den oben genannten Faktoren erfolgen.

Unter dem nachfolgend genannten Link finden Sie einige häufige Erkrankungen im Hinblick auf ihre Risiken und die Notwendigkeit der Durchführung fruchtbarkeiterhaltender Maßnahmen.

Eine Möglichkeit, die Entscheidung der Patientin nach dem Beratungsgespräch hinsichtlich der fruchbarkeitserhaltenden Maßnahmen zu erleichtern, stellt das hier verlinkte „Decision Aid“ dar.
Es handelt sich um ein von Psychologinn/en, Psychotherapeutinn/en und Reproduktionsmedizinerinne/n entwickeltes digitales Hilfsmittel bei der Entscheidungsfindung.

Detaillierte Ausführungen sowie ein Literaturverzeichnis finden Sie im FertiPROTEKT-Buch „Indikation und Durchführung fertilitätsprotektiver Maßnahmen bei onkologischen und nicht-onkologischen Erkrankungen“, 2. überarbeitete Auflage 2020, das von Mitgliedern des FertiPROTEKT Netzwerk e.V. geschrieben wurde und kostenfrei verfügbar ist.

Gebärmutterhalskrebs

Bis heute ist das Zervixkarzinom weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung der Frau. Aktuell ist jede zweite Frau bei Erstdiagnose unter 35 Jahre alt.

Andere bösartige Erkrankungen

Hier finden Sie Informationen zum Fertilitätserhalt im Zusammenhang mit anderen bösartigen Tumoren und Krebserkrankungen.

Brustkrebs

Das Mamma-Karzinom wird nicht selten bereits bei Frauen im reproduktionsfähigen Alter diagnostiziert.

Hodgkin-Lymphom

Diese bösartige Erkrankung des Lymphsystems wird häufig bei Frauen im reproduktionsfähigen Alter diagnostiziert. Sie weist unter einer adäquaten zytotoxischen Therapie eine sehr hohe Heilungsrate auf.

Eierstocktumoren

Eierstocktumoren können vielfältiger Natur sein. Sogenannte Borderline-Tumoren machen 31%, epitheliale Tumoren 50% und bösartige Keimzelltumoren 19% im reproduktiven Alter aus. Diese weisen unterschiedliche Prognose auf.

Turner-Syndrom

Das Turner-Syndrom ist eine genetische Erkrankung (Erbkrankheit), bei der es zum Verlust eines X-Chromosoms oder einer Einschränkung seiner Funktion kommt.

Endometriumhyperplasie /-karzinom

Das Endometriumkarzinom betrifft in 3-14% der Fälle Frauen vor dem 40. Lebensjahr.

Rheumatische Erkrankungen

Autoimmunerkrankungen betreffen häufig junge Frauen im gebärfähigen Alter. Vor allem allgemeine rheumatologische Erkrankungen wie Kollagenosen und Vaskulitiden sind trotz großer Behandlungsfortschritte weiterhin häufig der Grund für eine Chemotherapie.